Der Film beginnt mit dem Zwischentitel: "Ein Bild von gewaltigem Eindruck war die Konzentrierung tausender ehemaliger Frontsoldaten am Tage der Weihe ihres Banners. Eine unübersehbare Menschenmenge hatte sich auf den Abmarschwegen und am Sammelplatze (Karlskirche) eingefunden, um die tapferen Söhne der Heimat zu begrüssen." (0.40)

Schwenk über den Karlsplatz mit Karlskirche im Hintergrund; beide Seiten des Platzes besetzt die Menge der Zuschauer. (0.46)

Am Schwarzenbergplatz dasselbe Bild wartender Zuschauer, allerdings einmal von oben in Richtung Lothringerstraße aufgenommen. (1.05)

Der (nach dem Aufmarsch von 21 Bataillonen) mit Menschen überfüllte Karlsplatz. Ein Operateur hat Kibitze auf den Dächern bemerkt, der Film schenkt diesen einen Zwischentitel. (1.30)

Schwenk über die aufgestellten Bataillone, darunter auch eine Radfahrkompanie. Chronologisch nicht ganz korrekt, marschieren nun erst unter dem Beifall der Menge die Bataillone ein, ihnen voran eine Musikkapelle. 1.43)

Die Kamera geht näher an die aufgestellten Frontkämpfer heran, fasst sie zu Gruppen von wenigen Personen zusammen, zeigt einige der höher dekorierten Soldaten in Großaufnahme. Der Kommandant der ausgerückten Truppen, Oberst Hermann Ritter von Hiltl, wird in einem Zwischentitel namentlich genannt, das Bild zeigt ihn in Großaufnahme. (5.41)

Auf den Treppen vor der Karlskirche haben die Frontkämpfer mit ihren Bannern ein Spalier gebildet. Der Obmann des leitenden Ausschusses der Frontkämpfer, Oberst Oskar von Zeiss, hält die Ansprache, mit der er die Weihefeierlichkeiten eröffnet. (6.30)

Schwenk über den mit Menschen besetzten Karlsplatz. Zwischentitel: "Inzwischen war der Platz vor der Karlskirche bis aufs letzte Plätzchen gefüllt." (6.21)

Fahnenweihe durch den Heeresprobst Prälat Dr. Pawlikowsky. An deren Ende fordert Oberst Hiltl die Männer zum Salutieren auf. Man sieht ihn einige Zeit vor der Karlskirche strammstehen, mit der Fahne der Frontkämpfer im Hintergrund. (8.30)

Der Zwischentitel sagt, was auch zu sehen ist: "Nach der Feldmesse zogen die einzelnen Gruppen mit der Bannerschutzkompagnie an der Spitze zur Delifierung [sic!] ab." Die Route führte über die Operngasse, den Ring, am Schwarzenbergplatz vorbei zum Kriegsministerium; von diesem Weg zeigt der Film nur den Abmarsch vom Karlsplatz und den Vorbeimarsch am Schwarzenbergplatz. (9.30)

Am Schwarzenbergplatz nimmt die Bannerschutzkompanie Aufstellung, die defilierenden Bataillone zeigt die Kamera vom PoV des aufgestellten Banners. (12.40)

Unter den Zuschauern befinden sich auch Frauen mit Blumensträußen in den Händen, die den Frontkämpfern zuwinken. (14.02)

Ein Zwischentitel kündigt einen Ehrengast der Weihe namentlich an, den letzten Oberkommandierenden der k.u.k. Armee, Feldmarschall Hermann Kövess von Kövesshaza (allerdings fälschlich als "Feldmarschall Baron Kövecz"). Der Feldmarschall ist in Zivil erschienen. (14.25)

Auch an ihm defilieren die Bataillone vorbei, will der Film offenbar sagen. Gut möglich, dass alle 21 Bataiilone zu sehen waren. Am Ende, bevor der Film unvermittelt abbricht, kommt noch einmal die Radfahrkompanie ins Bild. In Wirklichkeit hatte sie die Defilierung angeführt. (16.07)

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Die 1920 gegründete, antisemitische und antimarxistische „Frontkämpfervereinigung Deutschösterreichs" war ein aus Veteranen des Ersten Weltkriegs gebildeter rechter, paramilitärischer Wehrverband. Ihr politisches Programm, das dem Leitspruch „Allgemeines Volkswohl geht vor kleinliche Parteienpolitik" folgte, umfasste neben Führerprinzip und Militarismus die Ablehnung der demokratischen Republik sowie legitimistische Ansätze.

Schwerpunktmäßig in Wien und Umgebung operierend, provozierte die Frontkämpfervereinigung durch die demonstrative Abhaltung von Werbeversammlungen und Aufmärschen in den Wohnbezirken der Arbeiterschaft immer wieder gewaltsame Zusammenstöße mit ihren politischen Gegnern, etwa dem sozialdemokratischen „Republikanischen Schutzbund." Der folgenreichste dieser Zusammenstöße ereignete sich am 30. Jänner 1927 im burgenländischen Schattendorf, als Mitglieder der Frontkämpfervereinigung in einen Zug vorbeimarschierender Schutzbündler feuerten. Dabei wurden zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt. Aufgrund der schwierigen Beweislage sprach ein Wiener Geschworenengericht die als mutmaßliche Täter Angeklagten am 14. Juli 1927 frei. Tags darauf brannte der Justizpalast und verloren 94 Menschen ihr Leben, nachdem die Polizei Schießbefehl erhalten hatte.

Der Film ist überdies ein Beispiel für die Bedeutung des Karlsplatzes als Kundgebungsort der verschiedenen politischen Fraktionen der Ersten Republik. Was er nicht erwähnt ist, dass die Bannerweihe ursprünglich zwei Wochen vorher geplant war, von der Behörde aber mit der Begründung untersagt wurde, es bestehe die Gefahr gewaltsamer Störungen.

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