Grafisch gestalteter Titel, der neben dem Thema des Films, dem Bootsausflug, auch dessen Ziel und Datum festhält: Hollenburg an der Donau (NÖ), 21. Mai 1936. (0.00)
Der Film beginnt mit einer Einstellung auf das Oberdeck des Ausflugsschiffs. Noch sind nicht allzu viele Menschen an Bord. Bei dem älteren Herren rechts im Bild handelt es sich um den Veranstalter der Fahrt, den Innungsmeister der Wiener Rauchfangkehrer, Herrn Quester. (0.03)
Inzwischen hat sich das Deck etwas gefüllt. Klemens Banderas Kamera schwenkt über die Ausflugsgesellschaft und findet in den drei Frauen mit den Steirerhüten im Vordergrund lohnende, weil bekannte Motive: Klemens´ Schwestern Hanni und Trude sowie seine Frau Johanna. (0.13)
Eine Frau zwischen zwei Männern. Vermutlich soll die Einstellung die ausgelassene Stimmung an Bord wiedergeben. Der Zwischentitel rückt die Verhältnisse zurecht: Wenn der Innungsmeister seine Sekretärin vor der Kamera küsst, kann das nur zum Spaß sein. (0.33)
An Deck spielt eine Blaskapelle. Über die Kapelle hinweg schwenkt die Kamera Richtung Bug des Schiffs. Auch hier ist das Deck vollbesetzt. (0.47)
Insert: „Auch hier ein junger Ehemann, fängt mit typischen Bewegungen zu bandeln an, des and’ren Gattin auch nicht faul… streichelt ihm das ‚Abstinenzlermaul.‘“ Die zwei folgenden Einstellungen zeigen einen engen Freund der Familie Bandera, den Rauchfangkehrermeister Scheriau. Zuerst sitzt er neben Klemens Banderas Schwester Trude, dann lehnt Klemens´ Frau Johanna auf ihm und streicht ihm über die Wange. Beim anschließenden Schwenk lächelt Frau Scheriau (die Frau im weißen Trenchcoat) in die Kamera. (1.08)
Ein vorbeifahrendes Ruderboot lenkt den Fokus des Films von der Schiffsgesellschaft weg auf den Fluss und die Anlegestelle bei Hollenburg an der Donau. Ein großes Empfangskomitee hat sich versammelt, das den Passagieren vom Ufer aus zuwinkt. Das folgende Insert verrät mehr, als wirklich festgehalten wurde: „…endlich ist das Ziel erreicht, Die Ankunft wird gleich eingeweicht, So wie die Grossen der Erde … so macht es die folgsame Herde.“ Die Begrüßung der Passagiere erfolgt mit Handschlag und ohne Einweichen, d.h. ohne Umtrunk; allerdings zeigt das Defilee der Ausflugsgesellschaft, dass die folgsame Herde eine zahlreiche ist und von einer Musikkapelle der Feuerwehr begleitet wird. (1.29)
In Hollenburg sind im Freien Tische aufgebaut, an denen die Innungsmitglieder und ihre Angehörigen Platz nehmen. Die Musikkapelle spielt, die Stimmung ist fröhlich, an den Tischen prostet man sich zu. Nach dem Insert mit dem „g’schmackigen Deandl“ ist Johanna Bandera zu sehen, wie sie – offenbar nur für die Kamera – Wasser aus einer vollgelaufenen Zille schaufelt. Die folgende Einstellung zeigt (rechts neben dem gestikulierenden Mann) den Autor des vorliegenden Films, Klemens Bandera. (3.25)
Mit dem Insert „Was rennt das Volk, was wälzt sich dort? Der Quester bläst das Abschiedswort!!!“ und einigen Einstellungen auf den Trompete spielenden Innungsmeister geht die „Fahrt in’s Blaue“ zu Ende. (5.00)
Mit dem Titel „Budapest (Gewerberundreise) Mai 1936“ beginnt auf derselben Filmrolle ein neuer Film. Die ersten Einstellungen zeigen Mitglieder der Reisegesellschaft auf einem nicht näher identifizierten Souvenir- bzw. Bauernmarkt kurz hinter der ungarischen Grenze, danach sind bereits Aufnahmen aus dem Stadtwäldchen von Budapest zu sehen: zunächst die anlässlich der Budapester Millenniumsausstellung 1896 errichtete Burg Vajdahunyad, sodann schwenkt die Kamera über einen berittenen Polizisten zur Kunsthalle und, nach einem Schnitt, in entgegen gesetzter Richtung über den Heldenplatz. (5.30)
Es folgt ein diegetisch nicht motivierter Sprung in der Chronologie: Plötzlich sind Aufnahmen vom Wiener Ausgangspunkt der Gewerberundreise sowie von einem Aufenthalt an der Grenze zwischen Österreich und Ungarn zu sehen. (6.23)
Ankunft beim Restaurant „Weisses Schiff“ („Fehèr Hajó“) im Zentrum von Budapest. Die Kamera schwenkt über ein nicht identifiziertes historisches Gebäude auf der anderen Straßenseite, nach einem Schnitt wendet sie sich weiteren Sehenswürdigkeiten in Budapest zu: dem Gerhard-Denkmal auf dem Gellertberg, das sie zuerst von unten, dann von oben ins Bild setzt; dem Parlamentsgebäude, der Budaer Burg sowie der Kettenbrücke. (6.49)
Aufnahmen von einem Ausflug der Reisegesellschaft in die ungarische Puszta. (7.59)
Das Gellertbad in Budapest sowie ein Panoramaschwenk von der Fischerbastei über die Stadt bis zur Kettenbrücke. Mit Aufnahmen der Budaer Burg von innen wie von außen bricht der Film abrupt ab. (8.20)
weniger anzeigen