Kamera ist aufgestellt an Ecke Kärtnerstraße 45 / Krugerstraße 2, 1010 Wien gegenüber des "Photographe. Cinematographe" Studios

Fußgänger auf auf der Straße, Personenkutschen fahren auf der Straße auf und ab (0.12)

Passanten gehen an der Kamera vorbei, ein junger Mann mit Hut dreht sich mit dem Gesicht zur Kamera und blick in sie hinein beim Vorbeigehen, bleibt für einige Sekunden stehen und "gafft" in die Kamera  (0.13-0.18)

Mann mit Hut und Schnurrbart geht an der Kamera vorbei und blickt dabei in die Kamera (0.19)

Dunkelhäutige Frau mit Hut und Kind geht vorbei, blickt dabei in die Kamera (0.21)

Weitere Passanten durchqueren das Bild; ein junger Mann mit hellem Hut geht vorüber, bleibt stehen, dreht sich um und blickt erneut in die Kamera, geht unauffällig zurück durch das Bild (0.30-0.33)

Dame mit Hut und Schirm durchquert das Bild, begleitet von älteren Mann mit Hut und Pfeiffe im Mund, dieser blickt zurück in die Kamera (0.35)

Weitere Passanten gehen an der Kamera vorbei ohne ihr größere Bedeutung zu schenken (0.39-0.42)

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Im Mezzanin des Gebäudes Kärntnerstraße 45 / Krugerstraße 2 zeigt der Lumiére-Mitarbeiter Eugéne Dupont ab dem 26. März 1896 erstmals öffentlich Filme in Österreich. Ab Mitte Mai wird der Apparat im Gebäude Kärntnerstraße 39 / Annagasse 1    aufgestellt. Dort werden bis Mai 1897 Filme projiziiert. Ab 28. Juni bzw. 12. Juli 1896 stehen auch die vom Operateur Charles Moisson gedrehten Wien-Aufnahmen auf dem Programm.

Siehe dazu: Filmhimmel Österreich Heft 002, Februar 2005

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Der Film ist – gemeinsam mit Vienne, Le ring  – emblematisch für die sogenannte "View Aesthetics" (Tom Gunning) des frühen Kinos. Aus kulturhistorischer Sicht faszinierend ist der Umstand, dass nebst Aufnahmen ferner Regionen und Städte, sowie spektakulärer views gerade der Wiener Straßenalltag – in diesem Falle flanierendes Bürgertum – zur Attraktion wird. [MLoe]

Vrääth Öhner dazu, in Bezug auf Edgar Morins Der Mensch und das Kino (1958): "Die Wiederholung am Ort des Kinos, d.h. die an und für sich reine Reproduktion des Gewesenen, fügt dem Aufgezeichneten etwas hinzu: Die Menschen verwunderten sich über das, was sie (im Alltag) nicht verwundert hätte. Die Realität (ihre Realität) kehrte auf der Leinwand als Fiktion zurück." (in: Vrääth Öhner, Die dokumentarische Fiktion. Unveröffentlichtes Manuskript, Wien 2007)

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