Kamera ist an der Opernkreuzung, 1010 Wien, mit Sicht auf die Vorderseite der Staatsoper, aufgestellt.

Zwei voll besetzte Personenkutschen fahren aus dem Bild, ein Polizist steht mit dem Rücken zur Kamera bei einer Straßenlaterne, Dame mit Schirm geht über den Platz, Junge mit Hut und mit Holzpacken am Rücken geht auf die Kamera zu, streift an ihr vorbei, blickt in die Kamera ohne stehen zu bleiben (0.09)

Zwei Straßenbahnen kreuzen sich im Bild, eine fährt den Ring hinunter Richtung Schwarzenbergplatz, die andere fährt den Ring hinauf, Richtung Heldenplatz (0.20)

Vollbesetzte Personenkutschen fahren an der Kamera vorbei (0.38)

Ein junger Mann geht an der Kamera vorbei, bleibt vor ihr stehen, blickt in die Kamera (Beispiel eines "Gaffers") (0.40)

Fußgänger gehen über den Platz, an der Kamera vorbei. Zwei Männer, davon einer mit hellem Anzug, Hut und Schnurrbart gehen auf die Kamera zu, Mann mit Schnurrbart blickt dabei frontal in die Kamera (0.51)

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Gemeinsam mit anderen frühen Lumière Filmen steht Vienne, Le ring  – emblematisch für die sogenannte "View Aesthetics" (Tom Gunning) des frühen Kinos. Aus kulturhistorischer Sicht faszinierend ist der Umstand, dass nebst Aufnahmen ferner Regionen und Städte, sowie spektakulärer views gerade der Wiener Straßenalltag – in diesem Falle flanierendes Bürgertum – zur Attraktion wird. [MLoe]

Vrääth Öhner dazu, in Bezug auf Edgar Morins Der Mensch und das Kino (1958): "Die Wiederholung am Ort des Kinos, d.h. die an und für sich reine Reproduktion des Gewesenen, fügt dem Aufgezeichneten etwas hinzu: Die Menschen verwunderten sich über das, was sie (im Alltag) nicht verwundert hätte. Die Realität (ihre Realität) kehrte auf der Leinwand als Fiktion zurück." (in: Vrääth Öhner, Die dokumentarische Fiktion. Unveröffentlichtes Manuskript, Wien 2007)

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