Spielszene (Mann mit Fotokamera), Postkarten-Motive Wiens (Musik: "Wiener Blut" neu arrangiert, von heiterem musikalischem Motiv abgelöst, und zurück zu Walzer-Paraphrase) (00.00  -  00.58)

Passage Schottentor, unterschiedlichste Perspektiven und Einstellungen, inkl. Handkamera (Musik: Jazzparaphrase)Blickachse Haltestelle 38er, Passanten (neues musikalisches Motiv Jazzphrase) (01.23 - 03.11)

Tramwaystationen mit neuen Passagen am Ring, Menschenballungen an Haltestellen (3.11 - 3.53)

Fahrt (Phantom-Ride) durch Einkaufsstraße, wahrscheinlich obere Mariahilferstraße/ Kreuzung Gürtel - Mariahilferstraße, Verkehrsposten auf Verkehrsinsel (03.56 - 04.04)

Praterstern, Blick von Schnellbahn aus, Tramway-Endstation wahrscheinlich Hoßplatz, Floridsdorf (04.14  -  04.18)

Ringturm, mehrere Ansichten (04.23 - 4.32)

Praterstern, Phantom-Ride Schnellbahn Richtung Floridsdorf, Schnellbahnstation Floridsdorf (5.03 - 5.41)

Blindengarten Wertheimsteinpark, Parkszenen, kartenspielende Blinde, Streichelzoo, Kinderspielplatz (05.41 - 7.42) (Musik: Signifikantes Aussetzen von Musik und Geräusch)

Ältere Menschen und Mütter mit Kindern in Parklandschaft am Donaukanal, im Hintergrund der Ringturm (08.09 - 08.17)

Überschwemmungsgebiet, von Schnellbahn aus gefilmt (Original-Ton der Bahn unterlegt) (08.51 - 09.00)

Schnellbahnfahrt durch bebautes Gebiet, Wohnbauten (wahrscheinlich am Donaukanal), Schnellbahnstation Praterstern (09.15)

Neubauensemble Eisenstadtplatz, Favoriten, mit Wohnhochhaus von Jaksch/Theiss, Schwenk über Neubauten, Zoom bringt umgebende Gewerbe/Industriehallen in Blickfeld; im Hintergrund Ankerbrotfabrik; Moderner Wohnbau und alte Straßenzeilen in einem Bildfeld kontrastiert (09.32 - 10.35)

Das neue Wien im Bau (Landstraße; neue Bankzentrale der "Zentralsparkasse" Vordere Zollamtsstraße; Volkshochschule Favoriten mit Freiplastik "Diskussion" von Gottfried Buchberger; Hotel Intercontinental im Bau), kontrastiert mit Aufnahmen des alten Grinzing (10.36 - 13.03)

Helikopterflüge über Stadthalle, Neubaugebiet, Matzleinsdorfer Hochhaus, Westbahnhof insistieren nochmals auf "modernes Wien"  -  Modernität aber liegt in Visualisierung und Rhythmisierung (14.07 - 15.07)

Film endet mit Anschluß an Eingangsszene: Der Hobby-Fotograf steckt die Postkartenmotive wieder in den Kartenständer zurück

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Schottentorpassage

Bellaria Haltestelle

Opernkreuzung

Mariahilferstraße

Kreuzung Westbahnhof / Mariahilferstraße 

Praterstern

Ringturm

Schnellbahnstation Floridsdorf

Blindengarten Wertheimsteinpark, Döbling

Donaukanal, nähe Ringturm

Überschwemmungsgebiet

Eisenstadtplatz, Favoriten

Landstraßer Hauptstrasse, AEZ

Karlsplatz

Gartenbaugründe mit Palais Coburg

Arthaberpark, Favoriten

Wienfluss, mit Intercontinental im Bau

Stadthalle

Matzleinsdorferplatz

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"Wien 1963" sollte in Zusammenhang mit der Ära Roland Rainers, des bekannten Architekten und Wiener Stadtplaners (1958 - 1963) interpretiert werden. Sein berühmtestes Werk in Wien ist die 1958 fertig gestellte Stadthalle. 1962 erschien Rainers "Planungskonzept Wien", das sein Konzept der "aufgelockerten Stadt" vorstellte. Eine der originellsten Ideen darin war die Errichtung von städtischen Nebenzentren, die Aufgaben des Stadtzentrums (Kultur, Konsum, Verwaltung) übernehmen sollten. Gemeinsam mit zwei Siedlungsachsen im Süden und Osten Wiens hätten sie die Dichte der Stadt aufzulösen gehabt.

Widerstand und Bürgerproteste riefen vor allem Rainers Verkehrskonzepte hervor, die Stadtautobahnen privilegierten und die Zerstörung neuralgischer Orte (z.B. Naschmarkt) in Kauf nahmen. Zahlreiche Stadtbau-Projekte, die in "Wien 1963" prominent vorkommen, datierten selbstverständlich bereits aus der Zeit vor Rainers Planungen. Das "Planungskonzept Wien" gab allerdings dem autogerechten Umbau der Stadt ein umfassendes und eloquentes Programm. Der Film präsentiert auf einer ähnlich komplexen Ebene die Janus-Köpfigkeit der radikalen modernistischen Planungsphilosophie wo sie der Stadt die Gestalt einer übermächtigen Bewegungs-Maschine verleiht.

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"Wien 1963" befand sich im Verleih der Schönbrunn-Film und damit im regulären Kinoeinsatz. Es existierten Schmal- und Normalfilmkopien für unterschiedliche Einsatzgebiete. Im Herbst 1963 gelangte der Film in 30 Städten in den USA zur Aufführung, 1964 wurde er im thailändischen Fernsehen ausgestrahlt.

Die Österreichische Kulturfilmstelle vermittelte den Einsatz in Wiener Wochenschaukinos und in Organisationen der SPÖ. Die Kurzbeschreibung des öffentlichen Auftraggebers hielt trocken und kurz fest, dass der Film "vor allem die neuen Wiener Verkehrsbauten zeigt". (Vgl. WStLA, M.Abt. 350, A 15 - 99, Schreiben vom 3.3. und 4.10. 1963)

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